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Szybalski.de

Infos über und von Werner Szybalski (Münster)

Umgestaltung der Wolbecker Straße mit Beteiligung der Einwohner*innen

Hansaviertel. Der ParkingDay 2020 auf der Wolbecker Straße mit seinen zahllosen Aktionen, Ständen und Verweilmöglichkeiten war wohl beeindruckend. Die Stadt Münster zumindest will nun mit einem eigenen ParkingDay und weiteren Aktionen die An- und Einwohner*innen an der Planung der Neugestaltung des Verkehrs und der Flächen der Wolbecker Straße beteiligen. Der Auftakt zur Beteiligung erfolgt parallel zum echten ParkingDay 2021, der von vielen Gruppen und Initiativen am Freitag, dem 17. September, von 13 Uhr bis 19 Uhr auf der Warendorfer Straße begangenen werden wird.

„Zahlreiche Initiativen fordern globale Klimagerechtigkeit, eine lokale Verkehrswende, ausreichend Platz, um auf Geh- und Radwegen den immer noch erforderlichen Mindestabstand einhalten zu können und gerechte Planungs- und Wohnungspolitik“, erklären die Organisator*innen, die aus verschiedenen Gruppen und Initiativen kommen. Indem sie am ParkingDay ihre Utopie einer autobefreiten Stadt für einen Tag auf der Warendorfer Straße zur Wirklichkeit werden lassen, werben sie dafür, dass zumindest die Verkehrswende in Münster tatsächlich vollzogen wird.

Tischtennisplatte statt Auto. Beim ParkingDay werden die vielen für PKW angelegten Flächen in der Innenstadt zumindest für einen Tag für vielfältige Aktivitäten der Anwohner*innen genutzt. (Foto: IG Fahrradstadt)

Stadt.Raum.Leben: Münsters Mitte Machen

Mit diesem Motto sucht die Stadt Münster nach Antworten auf die Frage: Wie kann die Innenstadt zukunftsfähig werden? Priorität haben dabei in den nächsten zwei Jahren das Ausprobieren (siehe Verkehrsversuche) und der Dialog mit allen, die ihr Wissen und ihre Interessen einbringen wollen. Den Auftakt macht vom 17. bis 26. September das „Reallabor Wolbecker Straße“.

„Mitmachen sollen alle, die ihre Kenntnisse, ihre Fragen und Bedürfnisse einbringen können, ob Hausbesitzerin oder Kaufmann, Pendler oder Mieterin, Künstlerin oder Erzieher. Bei den Dialogtagen am ersten Oktoberwochenende werden die Ideen und das Erfahrungswissen der Menschen eingesammelt.  Dazu wird es in der Innenstadt an verschiedenen Stellen die Möglichkeit geben, sich zu informieren und eigene Vorschläge zu machen. Schon ab Mitte September kann man im Reallabor Wolbecker Straße ganz konkret vor Ort am Zukunftsdialog teilnehmen“, schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung.

Reallabor Wolbecker Straße mit Tempo 20

Die Wolbecker Straße ist Hauptverkehrsachse und urbaner Alltagsraum zugleich. Wie kann sie an Sicherheit und Aufenthaltsqualität gewinnen, ohne an Funktionalität zu verlieren? Das sei Thema im Reallabor vom 17. bis 26. September, erklärt die Stadt. Zwischen Eisenbahnbrücke und Hansaplatz verändert die Straße ihr Gesicht nach dem Motto: Erst testen, dann planen. Bis zur Dortmunder Straße gehört auch der Radweg dann allen, die zu Fuß unterwegs sind. Fahrräder dürfen nur noch die Straße nutzen, wo das Tempo auf 20 km/h reduziert wird.

Die Stadt will zum Austausch motivieren. Dazu gibt es einen wandernden Marktstand. An ihm warten das Reallabor-Team und Fachleute aus der städtischen Verwaltung auf Menschen, die das Gespräch mit den offiziellen Planer*innen suchen. Zudem sollen im Wolbecker Salon auf dem Rewe-Parkplatz große Fragen auf lokale Lösungen runtergebrochen werden, teilte die Stadt mit. An der Interaktionswand unter der Eisenbahnbrücke, dürfen die Menschen sich sogar ohne städtische Begleitung versuchen.

Platanenpower lädt zum Nachbarschaftsfest

Auch am Samstag, dem 18. September, gibt es zwischen 10 Uhr und 18 Uhr ein städtisches Programm an der Wolbecker Straße. Um 11 Uhr zum Beispiel ein Zeichenworkshop und zwischen 12 Uhr und 14 Uhr die Möglichkeit zum Mittagessen und Austausch mit der Verwaltung. Mit Beginn des Nachbarschaftsfestes von Platanenpower auf dem Hansaplatz um 14 Uhr bietet die Stadt
ab 14 Uhr, quasi ein Konkurrenzangebot, „Gemeinsame Spaziergänge“ an. Dazu ist eine Anmeldung erforderlich.
Am Sonntag, dem 19. September, ist die Stadt sogar von 10 Uhr bis 21 Uhr im Viertel aktiv. Nach dem obligatorischen Angebot zum Mittagessen mit Austausch mit der Verwaltung, wieder zwischen 12 Uhr und 14 Uhr, steht um 17 Uhr der „Wolbecker Salon“ mit Input und Podiumsdiskussion auf der Agenda. Anschließend um 19.30 Uhr wird der Film „The Human Scale“ von Jan Gehl (OmU) gezeigt.
Die Woche bis zum Bundestagswahl gestaltet die Stadt an der Wolbecker Starße als „Erlebnistage“. Von Montag bis Freitag (20. – 24. September) in der Zeit von 10 Uhr bis 18 Uhr sollen auf dem REWE-Parkplatz Veränderungen aufgezeigt und erlebt werden. Inhalt: Wie verändert sich die Straße durch die verkehrlichen Umgestaltungen?

Dazu soll es unterschiedliche Dialog-Formate im Stadtraum und natürlich Mittagessen und Austausch mit der Verwaltung, immer zwischen 12 Uhr und 14 Uhr, geben. Schon am Wahlwochenende, Samstag und Sonntag (25. und 26. September), soll es „Diskussionstage“ auf dem Hansaplatz geben. Laut städtischer Verkündung soll die Zukunft der Wolbecker Straße anhand folgender Fragen diskutiert werden: Welche Zukunftsvisionen haben wir für die Straße gesammelt? Wie gelingt eine gemeinsame Entwicklung der Wolbecker Straße? Am Samstag gibt es auf dem Hansaplatz vor der „Ideenwerkstatt“ um 14 Uhr wieder ein Essensangebot mit Verwaltungsmitarbeiter*innen. Um 16 Uhr werden dann die Ideen und Visionen in der Ausstellung „Ergebnisse Reallabor Wolbecker Straße“ präsentiert. Es darf „nochmal intensiv diskutiert werden.“ Auch am Sonntag kann auf dem Weg von oder zur Wahlurne zwischen 10 Uhr und 14 Uhr die Ausstellung auf dem Hansaplatz besucht werden.

Die Ergebnisse des Reallabors sollen später in einen Strategieplan einfließen, der als Basis für die künftige Gestaltung der Wolbecker Straße dienen würde. Informationen zu den städtischen Planungen für die Wolbecker Straße und auch andere Bereiche der Innenstadt von Münster sind im Netz zu finden.

Städtischer ParkingDay als Konkurrenz?

„Kreative Köpfe können auf Parkplätzen entlang der Straße ihre Ideen zur Zukunft der Straße präsentieren.“ Damit macht die Stadt am Freitag (17. September) dem ParkingDay auf der Warendorfer Straße offen Konkurrenz. Ursprünglich, so war auf den Vorbereitungstreffen der den ParkingDay auf der Warendorfer Straße veranstaltenden Gruppen zu hören, wollte die Stadt den ParkingDay mit der Aktion auf der Wolbecker Straße ganz oder teilweise unter ihre Kontrolle bringen. Dies wurde aber von nahezu allen beteiligten Gruppen abgelehnt.

ParkingDay 2019 auf dem Hansaring – leben statt parken!

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