May Ayim: Buchvorstellung und Filmvorführung

May Ayim (1960 bis 1996) war eine der Vorreiter*innen der Schwarzen Deutschen Bewegung
und wurde mit ihrer Forschung zur Geschichte und Gegenwart Afro-Deutscher und mit ihrer
politischen Lyrik im In- und Ausland bekannt. Ika Hügel-Marshall und Dagmar Schultz, zwei
Wegbegleiterinnen und Mitherausgeberinnen des Buches »May Ayim- Radikale Dichterin, sanfte
Rebellin« stellen das Buch und die Vielfältigkeit des Schaffens und Wirkens von May Ayim vor.
Auch May Ayims Schulfreundin von der Münsteraner Friedensschule Hildegard Kemper, sowie
ihre Schwester Jasmin Ayim Schüler werden zu dem Abend mit ihren Worten beitragen.
Ebenso vorgestellt wird der Film »Hoffnung im Herz« von Maria Binder, der Etappen des Lebens
von May Ayim dokumentiert hat und sie in bewegenden Performances in Südafrika und in
Deutschland zeigt.

Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Annah Keige-Huge.

Sie findet am Mittwoch, dem 4. Mai, um 18 Uhr im AudiMax des Englischen Seminars der WWU Münster (Johannisstraße 12-20) statt. Der Eintritt ist kostenlos. Es gilt die 2G+-Regelung.
Veranstalter ist das BIPoC-Referat der Uni Münster in Kooperation mit dem Unrast Verlag.

BLACK LIVES MATTER – auch in Münster?

Dr. Natasha Kelly eröffnet die antirassistische Veranstaltungsreihe des May-Ayim-Rings.

„Strukturen des Rassismus“

Am Montag (23. August) um 16 Uhr ist die Kommunikationssoziologin Dr. Natasha A. Kelly in der Zukunftswerkstatt Kreuzviertel (Schulstraße 45 in 48149 Münster) zu Gast. Sie eröffnet mit dem Vortrag „Strukturen des Rassismus“ die antirassistische Veranstaltungsreihe „BLACK LIVES MATTER – auch in Münster?“ des May-Ayim-Rings Münster, der die Lesung in Kooperation mit der Bürgerinitiative l(i)ebenswertes Uppenberg durchführt. Die Teilnahme ist nur für geimpfte, genesene oder frisch getestete Personen möglich, weshalb eine Anmeldung per Email (kelly@may-ayim-ring.org) erforderlich ist.

Dr. Natasha A. Kelly ist aktuelle „Frauenringsfrau 2021“ und eine der aktuell bedeutendsten Schwarzen Stimmen in Deutschland. Kelly, die 1973 in London geboren wurde, wuchs in Norddeutschland auf. Nach dem Abitur machte sie eine Ausbildung und studierte Kommunikationswissenschaften, Soziologie und englische Philologie an der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster. Ihr Magisterstudium schloss sie 2005 mit einer Abschlussarbeit zu „Afroism. Zur Situation einer ethnischen Minderheit in Deutschland“ ab.

Zahlreiche Publikationen veröffentlicht

In ihren Publikationen „Afroism“ (2008), „Sisters & Souls“ (2015), „Afrokultur“ (2016) und „Millis Erwachen“ (2018) setzte sie sich die in Berlin lebende Wissenschaftlerin mit Afro-Deutscher Kultur auseinander. Sie gründete „X – Das Magazin für Afrokultur“, zog sich später aber aus der journalistischen Arbeit zurück. Kelly ist Gründungsmitglied des Black European Academic Network (BEAN), einer Plattform zur Förderung der Vernetzung und Verbreitung Schwarzer Europäischer Geschichte für Wissenschaftler.

Ihre jüngste Veröffentlichung ist „Sisters & Souls 2“ (2021). Fünf Jahre nach dem ersten Buch („Sisters & Souls“), das zu Ehren von May Ayim herausgegeben wurde, kommen im neuen Sammelband über 20 Frauen, die alle vom politisch-lyrischen Werk May Ayims beeinflusst wurden, zu Wort. Das Buch unterstreicht den Bedarf an Räumen für Schwarze und möchte „Schwarze deutsche Geschichte mitschreiben.“ In der Einleitung macht Dr. Natasha A. Kelly zudem krass deutlich, dass – nicht nur in den USA – „Rassismus tötet.“

Wissen aus schwarzer Perspektive

Kelly beschäftigt sich mit Black Studies und hat auch den Sammelband „Schwarzer Feminismus“ herausgegeben. „Es geht darum, Wissen aus schwarzer Perspektive zu generieren“, sagte die Wissenschaftlerin im Deutschlandfunk: „Was in Deutschland fehlt, ist die Betrachtung deutscher Geschichte aus einer schwarzen Perspektive.“ Dabei gehe die Geschichte Schwarzer Menschen in Deutschland bis ins 11. Jahrhundert zurück. „Es gibt eine sehr lange deutsche schwarze Geschichte“, sagt Kelly, „in Deutschland herrscht aber immer noch die Vorstellung, dass Deutsche weiß sind.“

In Podcasts beim Deutschlandfunk von und mit Natasha Kelly kann hier hineingehört werden.

May-Ayim-Ring will aufklären

Der May-Ayim-Ring setzt sich für die Benennung einer Straße in Münster nach der vor 25 Jahren verstorbenen Lyrikerin und „sanften Rebellin“ May Ayim ein, die in Münster aufwuchs und an der Friedensschule ihr Abitur baute. Da seit den Zeiten von May Ayim im Münsterland sich die Situation für Schwarze und People of Color nicht wesentlich verbessert hat, was Dr. Natasha A. Kelly für ein strukturelles Problem hält, versucht der May-Ayim-Ring Münster durch die mit Frau Kelly eröffnete Veranstaltungsreihe, die Diskussion in der Stadtgesellschaft über die gesamtgesellschaftliche Verpflichtung Münsters zum Eintritt gegen jegliche Ausgrenzung und Diffamierung in der durch unversalistische*s Erbe und Gegenwart geprägten Stadt zu entfachen

In der mit „fight racism“ untertitelten Veranstaltungsreihe werden unter anderem Millay Hyatt „Kritisch Weißsein – Weißsein als Privileg.“ (30. September, 19 Uhr bei ODAK, Wolbecker Straße 1), der BVB-Fußballer Otto Addo „Rassismuserfahrungen von Spitzensportler*innen“ (6. Oktober, 19 Uhr), Alexander Heflik „Erwin Kostedde“ (28. Oktober, 19 Uhr) Florence Brokowski-Shekete „Mist, die versteht mich ja!“ (6. November, 19 Uhr) und Sulaiman S.M.Y. Addonia „Schweigen ist meine Muttersprache“ (18. November, 19 Uhr) in Münster zu Gast sein.

Mit dem Leben und Werk May Ayims setzt sich die einführende Veranstaltung „May Ayim.“am 27. September um 19 Uhr im Gasometer (Albersloher Weg / Boelckeweg) auseinander. Es werden Zeitzeug*innen zu Wort kommen, ein Film über May Ayim wird zu sehen sein und Gedichte der Lyriker*in werden vorgetragen. Auch die drei neuen Bücher von und über May Ayim, die im August im Unrast Verlag in Münster erschienen, werden vorgestellt.

May-Ayim-Gedenken – fight racism

Clarissa Naujok und Werner Szybalski wurden zu Sprecher*innen des „May-Ayim-Ring“ Münster gewählt. (Foto: Sarah Geselbracht)

Am 9. August 1996 starb die in Münster aufgewachsene Lyrikerin May Ayim. Den von ihr mitbegründeten Kampf für die Rechte der Schwarzen in Deutschland und gegen die rassistische Ausgrenzung der Afrodeutschen, Schwarzen und People of Color seit der Kolonialzeit führt unter anderem der „May-Ayim-Ring“ Münster gemeinsam mit anderen Initiativen und Vereinigungen fort.

Büchertisch und Kundgebung am 9. August (15 Uhr bis 19 Uhr) auf der Stubengasse

Am 25. Todestag von May Ayim, am Montag, dem 9. August, wird mit einer Kundgebung und einem Büchertisch May Ayim gedacht und eine antrassistische Veranstaltungsreihen mit Lesungen, Diskussionen und Filmen unter anderem mit Dr. Natasha A. Kelly, Millay Hyatt, Otto Addo, Sulaiman S.M.Y. Addonia, Florence Brokowski-Shekete, Alexander Heflik und dem Chor International Gospel Church gestartet.

Geplant sind am Montag folgende Beiträge: „Kolonialismus und Münster“ von Hugo Elkemann, „Münster und Afrika“ von Thomas Siepelmeyer, „May Ayim“ von Werner Szybalski, „Schwarzes Leben in Münster“ von Clarissa Naujok und „Ein May-Ayim-Ring für Münster“ der Zugvögel Münster. Folgende Bücher werden vorgestellt: „May Ayim.“, „blues in schwarz weiss & nachtgesang“, „Grenzenlos und unverschämt“ sowie „Erwin Kostedde“.

Karina Jodie Bartels wird Gedichte von May Ayim vortragen und ebenso wie Fari Hadipour & friends für Livemusik sorgen.

Eine Straße für May Ayim

Bündnis fordert Straßenbenennung in Münster

May Ayim, die 1996 in Berlin verstorbene Lyrikerin und Aktivistin für die Rechte der Schwarzen in Deutschland, wäre am vergangenen Montag 61 Jahre alt geworden. May Ayim wuchs in Münster auf und machte an der Friedensschule Abitur. Nach Studium in Regensburg und Berlin wurde May Ayim für ihre Gedichte und für ihr Engagement bei der Gründung der bundesweiten Initiative Schwarze Menschen in Deutschland bekannt.

Am Geburtstag von May Ayim startete die Gruppe May Ayim Ring gemeinsam im Bündnis mit den Zugvögeln Münster, dem Arbeitskreis Afrika (AKAFRIK), Vamos und dem Verein Grevener 31 den zweiten Versuch, eine Straße nach der Vorkämpferin für Afro-Deutsche und Schwarze in Deutschland zu benennen.

Zugvögel wollen Umbenennung des Kaiser-Wilhelm-Rings

Im Frühjahr hatten die Zugvögel Münster vorgeschlagen, den Kaiser-Wilhelm-Ring in May-Ayim-Ring umzubenennen. Diese Forderung unterstützt das Bündnis. Werner Szybalski von der Münsterliste erklärte zum Auftakt der Kundgebung an der Warendorfer Straße allerdings: „Wissend, dass es eine zielgerichtete Diskussion zur Entfernung belasteter Straßennamen in Münster gibt, möchten wir heute aufzeigen, dass wir der Ansicht sind, dass in Münster mit einem Straßennamen den Schwarzen Menschen Respekt und Anerkennung gezollt werden sollte. Uns ist wichtig, dass in der laufenden Diskussion zu Straßenumbenennungen in Münster die Schwarzen Münsteraner*innen berücksichtigt werden. May Ayim erscheint uns eine richtige Wahl. Welche Straße es nachher wird, ist dabei für uns von geringerer Bedeutung.“

Schwarze leiden unter Alltagsrassismus

Clarissa Naujok, Dritte Stellvertretende Vorsitzende des Integrationsrates der Stadt Münster, gab einen Einblick in die Lebenswirklichkeit Schwarzer Menschen in Münster: „Das Leben ist für Schwarze in unserer Stadt leider noch immer von Rassismus stark beeinträchtigt. Ich selbst erlebe dies sogar im Integrationsrat der Stadt.“ Sie unterstützt die öffentliche Ehrung von May Ayim durch eine Straßenbenennung, weil es auch ein Zeichen zur Anerkennung der Lebensleistung Schwarzer in Deutschland sei.

Mit der kolonialer Vergangenheit auseinandersetzen

Thomas Siepelmeyer vom Arbeitskreis Afrika verband die vielen rassistischen Erfahrungen Schwarzer in Münster mit der Geschichte des deutschen Kolonialismus. Es würde viel zu viel an Militaristen und Kolonialisten als an die Opfer gedacht. Dies gelte auch für Denkmäler und Straßennamen.

Die Zugvögel Münster, Initiator*innen der Umbenennung des Kaiser-Wilhelm-Rings, verdeutlichten: „Wir fordern, dass sich die Stadt Münster umfassend mit ihrer kolonialen Vergangenheit auseinander setzt und diese aktiv aufarbeitet.“

Unrast-Verlag veröffentlicht Werke von und über May Ayim

Die Auftaktveranstaltung am Kaiser-Wilhelm-Ring wurde mit Livemusik von Fari Hadipour und Daniel eingerahmt. Im Münsteraner Unrast-Verlag werden im August Werke von May Ayim, darunter auch „Blues in Schwarz weiß“ neu aufgelegt. Auch ein biographisches Buch über May Ayim, herausgegeben von Ika Hügel-Marshall, soll im Sommer erscheinen.

Umbenennen in „May-Ayim-Ring“

May Ayim, die Lyrikerin und feministische Vorkämpferin für die Rechte der Afro-Deutschen und Schwarzen in Deutschland wuchs in Münster auf. Obwohl sie weltweit bekannt ist, erinnert bislang kaum etwas in der westfälischen Domstadt an diese außergewöhnliche Frau. Am 3. Mai diesen Jahres wäre May Ayim 61 Jahre alt geworden.

Eine internationale Gruppe in Münster möchte, dass ein Platz oder eine Straße in Münster nach May Ayim benannt wird. Im vergangenen Jahr scheiterte der Versuch, mit einem Bürger*innen-Antrag an die Bezirksvertretung Mitte den heutigen Haltepunkt „Mauritz-Mitte“ in May-Ayim-Platz umzubenennen. Obwohl durch hunderte Unterschriften unterstützt, wurde der Antrag nur insoweit umgesetzt, dass der aus der Nazizeit stammende Name „Danziger Freiheit“ endlich verschwand. Dies hatte zuvor Hugo Elkemann für die Friedenskooperative Münster in einem eigenen Antrag gefordert.

Nun starten verschiedene Institutionen einen neuen Versuch zur Umbenennung. Der Kaiser-Wilhelm-Ring zwischen Bohlweg und Warendorfer Straße soll nach Auffassung unter anderem der lokalen Vereinigungen AKAFRIK, VAMOS, der Münsterliste sowie der Zugvögel Münster in „May-Ayim-Ring“ umbenannt werden.

Gestartet wird mit einer kleinen, coronakonfomen Demonstration am Geburtstag der 1996 in Berlin verstorbenen May Ayim: am Montag, dem 3. Mai von 16 Uhr bis 18 Uhr an der Warendorfer Straße / Ecke Ring.

VIELFALT! Das bunte Münster

Themen der aktuellen Ausgabe: Rumpelstübchen, E-Center, May Ayim, Schweinemastbetrieb, Paul Wulf

Das Blättchen für öffentliche Angelegenheiten „VIELFALT! Das bunte Münster“ 1 / 2021 ist erschienen. „Bleibt das Rumpelstübchen?“ wird auf Seite eins gefragt. Hintergrund ist ein Konflikt zwischen den im Verein „Rumphorst-Viertel i.Gr.“ und dem von der Diakonie getragenen und von der Stadt Münster finanzierten Quartiersmanagement in Rumphorst.

Prakash Chandra Lohani ist Mitglied in der AfD und im September 2020 zum zweiten Mal in den Intergrationsrat der Stadt Münster gewählt worden. Passt das zusammen?

Die Münsteraner Firma Stroetmann will am Hansaring ein 3000 m² großes Einkaufszentrum errichten. Viele Menschen im Viertel möchten dies nicht. Der Rat der Stadt Münster hat nun mit den Stimmen von CDU, SPD und FDP einen zweiten Versuch gestartet, einen rechtsgültigen Bebauungsplan aufzustellen. Drei Vereine aus dem Hafen-Hansa-Quartier rufen aktuell auf, Einspruch gegen den Weiterbau der aktuellen Ruine auf dem ehemaligen Postgelände einzureichen. Sarah Geselbracht von der Münsterliste schlägt vor, die im Einzugbereich des Projektes wohneneden Menschen über die Zukunft der Baumaßnahme abstimmen zu lassen.

Der Antifaschist Paul Wulf, Opfer der Nazis, wäre am 2. Mai 100 Jahre alt geworden. Der Freundeskreis hat ein Buch zu diesem Ereignis ein umfangreiches, dokumentarisches Buch veröffentlicht. „Ich lehre euch Gedächtnis“ sollte gekauft und gelesen werden.

Der letzte deutsche Kaiser war nicht nur Antisemit sondern auch militaristisch, nationalistisch und antislawisch eingestellt. Zudem stand er an der Spitze der Kolonialmacht Deutschland, die besonders in Afrika unterdrückte und auch massenhaft tötete. Der Genozid an den Herero und Nama ist ein weithin unaufgearbeitetes Kapital deutscher Gewaltherrschaft. Die Lyrikerin und politische Vorkämpferin für Afro-Deutsche und Schwarze in Deutschland, May Ayim, wuchs in Münster auf. Verschiedene Gruppen aus Münster möchten den Kaiser-Wilhelm-Ring als Zeichen gegen Kolonialismus und Rassismus in May-Ayim-Ring umbenennen. Dies als Anerkennung der schriftstellerischen und politischen Arbeit vom May Ayim, die für ein gleichberechtigtes Leben aller Menschen – egal welcher Hautfarbe – eintrat.

Die aktuelle Ausgabe als pdf.