Erneuerung der Kanäle an der Grevener Straße / Baubeginn am 7. Juli
Der kurze Verkehrsversuch mit zwei fahrbahnbreiten Radwegen auf der Grevener Straße zwischen York-Ring und dem Kanonierplatz geht am Mittwoch, dem 7. Juli, zu Ende. An diesem Tag beginnen die Tiefbauarbeiten für die Erneuerung der Schmutz- und Regenwasserkanäle zwischen Steinfurter Straße und Ring. Im ersten Schritt kommen 650 Meter Kanäle neu in die Erde. Auch die Anschlussleitungen werden saniert. Rund 14 Monate wird dieser Teilabschnitt der Grevener eine Baustelle sein, denn erst im Oktober 2022 erwartet die Stadt Münster den Abschluss der Arbeiten.
„Insgesamt werden etwa 480 Meter Schmutzwasser- und 170 Meter Regenwasserkanäle in einer Tiefe bis zu fünf Metern verlegt. Zudem werden 1165 Meter Anschlussleitungen zu den Grundstücken saniert“, erklärte die Stadt Münster am Donnerstag in einer Pressemitteilung. Die Tiefbauarbeiten starten in Höhe der Einmündung der Melchersstraße in die Grevener Straße. Diese wird für den Kfz-Verkehr zur Einbahnstraße – in Fahrtrichtung Steinfurter Straße / Innenstadt. Aus Richtung Steinfurter Straße ist der Anliegerverkehr bis zur Baustelle frei, die Grevener Straße wird stadtauswärts zur Sackgasse. Die Buslinie in Richtung Steinfurter Straße bleibt bestehen, die Haltestellen Orléans-Ring B, Dreifaltigkeitskirche C und Kanonierplatz werden weiterhin angefahren. Die stadtauswärts fahrenden Busse lassen diese Haltestellen aus und fahren direkt über die Steinfurter Straße weiter.
Stadt rät Radfahrer*innen: „absteigen und schieben.“
Erhebliche Einschränkungen gibt es für den nicht motorisierten Verkehr. Zwar sollen Fußgänger*innen die Baustelle auf den Gehwegen passieren können, doch für Radfahrer*innen wird es kein Durchkommen geben. Nach den Monaten mit den eigenen Fahrspuren, die viele Radfahrer*innen ihre Routen verändern ließen, wird der Radverkehr ab dem Baubeginn großräumig umgeleitet. Als Alternative bietet die Stadt an: „absteigen und schieben.“
SPD Münster-Nord im Bürger*innendialog zur Umgestaltung der Grevener Straße
Am frühen Donnerstagabend (1. Juli) lud die SPD Münster-Nord zum Bürger*innendialog an die Grevener Straße. Durch die neue Ratsmehrheit wird die verkehrliche Gestaltung der Grevener Straße zwischen Ring und Steinfurter komplett neu diskutiert. „Wir haben praktische ein weißes Blatt vor uns“, erklärte Grit Hecht vom Planungsamt der Stadt Münster den rund 20 interessierten Teilnehmer*innen. Auch ein Vertreter des Ingenieurbüros Eberhardt aus Tecklenburg nahm teil, um die Fragen und Möglichkeiten zur zukünftigen Verkehrsführung zu beantworten oder zu diskutieren.
Nach den einführenden Worten, in denen der Planungsbereich (Steinfurter bis Ring) vorgestellt wurde, ging es zur Ortsbesichtigung an die Straße.
Anschließend wurden die Vorschläge gesammelt und in Einzel- und Kleingruppengespräche erörtert. Der Vorschlag, die Radwege nicht auf Fahrbahn- sondern auf Gehwegniveau anzulegen, überraschte die professionellen Planer*innen. Ein Kreisverkehr an der Einmündung der Melchersstraße in die Grevener stieß hingegen auf grundsätzliche Diskussionsbereitschaft bei den Planer*innen, wurde aber von mehreren Zuhörer*innen mehrfach abgelehnt. Auch die Perspektive neue Parkflächen auf der Grevener anzulegen, fand bei den Teilnehmer*innen wenig Zustimmung. Grit Hecht vom städtischen Planungsamt verwies in diesem Zusammenhang auf die vielen Lieferdienste, die eine Möglichkeit bekommen sollten, ihre Fahrzeuge wenig störend abstellen zu können.
Ziel der Neuplanung, die einerseits wegen der neuen Ratsmehrheit und andererseits wegen der Herabstufung dieses Straßenabschnittes von einer Bundes- auf eine Kreisstraße möglich wurde, ist auch die Schaffung einer besseren und sicheren Verbindung zwischen Melchersstraße und Catharina-Müller-Straße. SPD-Ratsfrau Hedwig Liekefedt brachte den einige Jahre alten Vorschlag des Verkehrsclubs Münster (VCD) ins Gespräch. Sie plädierte dafür, zumindest zwischen den beiden Einmündungen eine Verkehrsfläche gänzlich ohne Verkehrszeichen anzulegen. Dieses „Shared Space“-Prinzip hatte vor rund sechs Jahren der ehemalige Ratsherr der Grünen und VCD-Vorständler Wolfgang Wiemers dem SPD-Ortsverein vorgestellt.
Auch griff Hedwig Liekefedt den Vorschlag der Bürgerinitiative Uppenberg von damals auf, dass die vom Stadtteilauto und wilden Parker*innen genutzte Fläche im Bereich der Bushaltestelle Kanonierplatz aufgewertet werden soll. Unter anderem schlug die BI 2016 vor, dort einen Wochenmarkt mit frischen Produkten anzusiedeln. Eine spannende Diskussion, die aber nur noch eingeschränkt die Fläche überplanen kann. Schließlich wird im letzten Quartal diesen Jahres der Kanonierplatz (siehe Bericht vom 8. Juni: Karten werden neu gemischt) aufgewertet. Die Wertstoffcontainer sollen dann an die Grevener Straße auf die Brache versetzt werden. Nach einer gesamtheitlichen Planung der Politik (und Verwaltung) sieht dies nicht aus. Auch wurden die ansässigen Bewohner*innen und Gewerbetreibenden nicht über die anstehenden Maßnahmen informiert.
Der SPD-Ortsverein für Uppenberg, Kreuzviertel und Neutor hat übrigens einen neuen Vorstand und eine Doppelspitze. Gemeinsam führen nun Laura Maxellon und Cedric Hoyer die Partei im Stadtteil. Zu ihren Stellvertreter*innen wurden von der Mitgliederversammlung die Ratsfrau Hedwig Liekefedt und der ehemalige Fraktionsgeschäftsführer der Links-Partei, Martin Scholz, gewählt. Das Gremium komplettieren der Kassierer Horst Schmidt, der Schriftführer André Bartsch, die Gleichstellungsbeauftragte Lucy Brachem, der Bildungsbeauftragter Maxim Polo Leon und Beisitzerin Gertrud Sparding. Ausgeschieden aus dem Vorstand sind der Vorsitzende Georg Tyrell, der beruflich bedingt nach Bayern verzog, Ruth Pope, Lorenz Wielenga, Thomas Schmidt, Peter Darmstädter und Wilfried Denz.