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Infos über und von Werner Szybalski (Münster)

Dr. Natasha Kelly eröffnet die antirassistische Veranstaltungsreihe des May-Ayim-Rings.

„Strukturen des Rassismus“

Am Montag (23. August) um 16 Uhr ist die Kommunikationssoziologin Dr. Natasha A. Kelly in der Zukunftswerkstatt Kreuzviertel (Schulstraße 45 in 48149 Münster) zu Gast. Sie eröffnet mit dem Vortrag „Strukturen des Rassismus“ die antirassistische Veranstaltungsreihe „BLACK LIVES MATTER – auch in Münster?“ des May-Ayim-Rings Münster, der die Lesung in Kooperation mit der Bürgerinitiative l(i)ebenswertes Uppenberg durchführt. Die Teilnahme ist nur für geimpfte, genesene oder frisch getestete Personen möglich, weshalb eine Anmeldung per Email (kelly@may-ayim-ring.org) erforderlich ist.

Dr. Natasha A. Kelly ist aktuelle „Frauenringsfrau 2021“ und eine der aktuell bedeutendsten Schwarzen Stimmen in Deutschland. Kelly, die 1973 in London geboren wurde, wuchs in Norddeutschland auf. Nach dem Abitur machte sie eine Ausbildung und studierte Kommunikationswissenschaften, Soziologie und englische Philologie an der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster. Ihr Magisterstudium schloss sie 2005 mit einer Abschlussarbeit zu „Afroism. Zur Situation einer ethnischen Minderheit in Deutschland“ ab.

Zahlreiche Publikationen veröffentlicht

In ihren Publikationen „Afroism“ (2008), „Sisters & Souls“ (2015), „Afrokultur“ (2016) und „Millis Erwachen“ (2018) setzte sie sich die in Berlin lebende Wissenschaftlerin mit Afro-Deutscher Kultur auseinander. Sie gründete „X – Das Magazin für Afrokultur“, zog sich später aber aus der journalistischen Arbeit zurück. Kelly ist Gründungsmitglied des Black European Academic Network (BEAN), einer Plattform zur Förderung der Vernetzung und Verbreitung Schwarzer Europäischer Geschichte für Wissenschaftler.

Ihre jüngste Veröffentlichung ist „Sisters & Souls 2“ (2021). Fünf Jahre nach dem ersten Buch („Sisters & Souls“), das zu Ehren von May Ayim herausgegeben wurde, kommen im neuen Sammelband über 20 Frauen, die alle vom politisch-lyrischen Werk May Ayims beeinflusst wurden, zu Wort. Das Buch unterstreicht den Bedarf an Räumen für Schwarze und möchte „Schwarze deutsche Geschichte mitschreiben.“ In der Einleitung macht Dr. Natasha A. Kelly zudem krass deutlich, dass – nicht nur in den USA – „Rassismus tötet.“

Wissen aus schwarzer Perspektive

Kelly beschäftigt sich mit Black Studies und hat auch den Sammelband „Schwarzer Feminismus“ herausgegeben. „Es geht darum, Wissen aus schwarzer Perspektive zu generieren“, sagte die Wissenschaftlerin im Deutschlandfunk: „Was in Deutschland fehlt, ist die Betrachtung deutscher Geschichte aus einer schwarzen Perspektive.“ Dabei gehe die Geschichte Schwarzer Menschen in Deutschland bis ins 11. Jahrhundert zurück. „Es gibt eine sehr lange deutsche schwarze Geschichte“, sagt Kelly, „in Deutschland herrscht aber immer noch die Vorstellung, dass Deutsche weiß sind.“

In Podcasts beim Deutschlandfunk von und mit Natasha Kelly kann hier hineingehört werden.

May-Ayim-Ring will aufklären

Der May-Ayim-Ring setzt sich für die Benennung einer Straße in Münster nach der vor 25 Jahren verstorbenen Lyrikerin und „sanften Rebellin“ May Ayim ein, die in Münster aufwuchs und an der Friedensschule ihr Abitur baute. Da seit den Zeiten von May Ayim im Münsterland sich die Situation für Schwarze und People of Color nicht wesentlich verbessert hat, was Dr. Natasha A. Kelly für ein strukturelles Problem hält, versucht der May-Ayim-Ring Münster durch die mit Frau Kelly eröffnete Veranstaltungsreihe, die Diskussion in der Stadtgesellschaft über die gesamtgesellschaftliche Verpflichtung Münsters zum Eintritt gegen jegliche Ausgrenzung und Diffamierung in der durch unversalistische*s Erbe und Gegenwart geprägten Stadt zu entfachen

In der mit „fight racism“ untertitelten Veranstaltungsreihe werden unter anderem Millay Hyatt „Kritisch Weißsein – Weißsein als Privileg.“ (30. September, 19 Uhr bei ODAK, Wolbecker Straße 1), der BVB-Fußballer Otto Addo „Rassismuserfahrungen von Spitzensportler*innen“ (6. Oktober, 19 Uhr), Alexander Heflik „Erwin Kostedde“ (28. Oktober, 19 Uhr) Florence Brokowski-Shekete „Mist, die versteht mich ja!“ (6. November, 19 Uhr) und Sulaiman S.M.Y. Addonia „Schweigen ist meine Muttersprache“ (18. November, 19 Uhr) in Münster zu Gast sein.

Mit dem Leben und Werk May Ayims setzt sich die einführende Veranstaltung „May Ayim.“am 27. September um 19 Uhr im Gasometer (Albersloher Weg / Boelckeweg) auseinander. Es werden Zeitzeug*innen zu Wort kommen, ein Film über May Ayim wird zu sehen sein und Gedichte der Lyriker*in werden vorgetragen. Auch die drei neuen Bücher von und über May Ayim, die im August im Unrast Verlag in Münster erschienen, werden vorgestellt.

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