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Infos über und von Werner Szybalski (Münster)

Bis auf den letzten Platz war der Veranstaltungsraum in der Frauenstraße 24 am Sonntagnachmittag (13. Oktober) gefüllt, als Joachim Hetscher das diesjährige „Woody-Guthrie-Festival“ in Münster eröffnete. Eingeladen war zum Thema „Pete Seeger“ der Darmstädter Musikjournalist Thomas Waldherr. Er ließ in Texten und Erzählung vor den zahlreichen Zuhörer*innen das Leben des New Yorkers Seeger, der 94-jährig im Januar 2014 verstarb, nacherlebbar werden. Der unermüdliche Kämpfer schrieb weltberühmte Protestlieder und wurde unter anderem mit seiner erweiterten Version von „We Shall Overcome“ („eines Tages werden wir (es) überwinden“) oder das von ihm geschrieben Antikriegsliedes „Where Have All The Flowers Gone?“ zur Stimme der Bürgerrechts- und Antikriegsbewegung in den USA. Selbst mit 90 Jahren schrieb Pete Seeger noch Protestsongs.

Thomas Waldherr

Auch für den Musikfachmann und Americana-Fan Thomas Waldherr war Pete Seeger einer der erstaunlichsten Musiker des 20. Jahrhunderts. In den 1940er Jahren war Seeger mit Woody Guthrie auf Veranstaltungen und Protesten der Arbeiterbewegung unterwegs. In den 60ern des vergangenen Jahrhunderts wandte sich der Sänger der Antikriegs- und der entstehenden Umweltbewegung zu. Seeger gründete mit seiner Frau Toshi Seeger 1966 eine gemeinnützige Organisation, die sich um den Schutz des Hudson River und seiner umliegenden Feuchtgebiete und Wasserstraßen kümmerte.

Sie ließen die Schaluppe Clearwater bauen, die 1969 ihre Jungfernfahrt entlang der Atlantikküste von der Harvey Gamage-Werft in Maine zum South Street Seaport in New York City unternahm. Jährliches veranstalteten sie zudem das Musik- und Umweltfestival „Great Hudson River Revival“.

Sigrun Knoche und Joachim Hetscher, das Münsteraner Duo Cuppatea, intonierte am Sonntag zwischen den Erzählungen von Thomas Waldherr die Lieder von Pete Seeger.

Die Zuhörer*innen gingen mit und stimmten später auch in den Gesang mit ein. „Am Ende konnten alle „We Shall Overcome“ perfekt mitsingen“, freute sich Joachim Hetscher nach der rund zweistündigen Veranstaltung.

Heute (Montag, 14. Oktober) stehen in der Frauenstraße 24 (Beginn: 20 Uhr) im Rahmen des „Woody-Guthrie-Festivals“ 2019 Lieder von Krieg und Frieden aus fünf Jahrhunderten „Soldaten-Leben“, vorgetragen von Günter Gall und Konstantin Vassiliev, auf der Agenda. Die Künstler schlagen eine Brücke vom „Dreißigjährigen Krieg“ über die Preußenzeit mit dem „Siebenjährigen Krieg“, den großen Kriegen des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart mit einem höchst individuellen Blick auf die aktuelle Weltlage. Der Eintritt beträgt acht Euro.

Morgen, Dienstag, 15. Oktober, findet um 20 Uhr in der Trafostation (Schlaunstraße 15) der Abschluss des Festivals statt. Klaus der Geiger und Marius Peters aus Köln stellen die ihre neue CD „Imma dolla“ vor. Das Programm umfasst die Musik des Teufelsgeigers Niccolò Paganini, Eigenkompositionen und aktuelle politische Protest-Lieder. Der Eintritt beträgt zehn Euro. Karten sind im Vorverkauf für acht Euro zu haben.

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