Tausende aufständische Orte

Wie die Klimakatastrophe gestoppt werden kann

„Die bösen Großkonzerne“ oder „der (fossile) Kapitalismus sind schuld“- in der Klimabewegung herrscht die Vorstellung vor die Klimakatastrophe sei „aus der Gier einiger Weniger“ entstanden oder der Staat müsse den (fossilen) Kapitalismus eindämmen oder abschaffen, um sie zu stoppen.

Diese Vorstellungen sind nicht nur anschlussfähig an antisemitische Weltbilder, nein sie führen schnell in eine noch autoritärere Gesellschaft in der entweder Staat und Unternehmen oder nur der Staat den Ressourcenverbrauch der gesamten Bevölkerung überwacht. Dagegen richtet sich ein Vortrag, der von Ende Gelände Münster organisiert wird. Er findet am Sonntag, dem 13. April 2025, um 17:30 im SpecOps (Aegidimarkt 5) statt. Im Beitrag wird aufgezeigt, wie der anarchistische Umgang mit der Klimakatastrophe aussieht.

Wie eine anti-autöritäre Klimarevolte aussehen kann

Der Vortrag ist in zwei Teile gegliedert: Aufzeigen der Ursachen von Klimakatastrophe und Mitweltzerstörung beziehungsweise Perspektive zur Enteignung von Staat und Kapitalismus.

Wie eine antiautoritäre Klimarevolte aussehen kann, wird nicht nur Gegenstand des Vortrages sein, sondern ist auch Inhalte der Fotoausstellung „Bewegungen für Klimagerechtigkeit“ von Tim Wagner, die mit dem Vortrag eröffnet wird. Sie wird bis Ende Mai im Café-Bereich des SpecOps zu sehen sein.

Bilder von Aktionen der Klimabewegungen

Die Fotografien von Tim Wagner entstanden zwischen 2015 und 2023. Sie zeigen die Aktionen der Klimabewegungen, die stets an den Konfliktlinien der Gesellschaft stattfinden. Die Bilder sind sowohl aktiver Teil der Bewegungsgeschichte, ermöglichen aber auch einen kritischen Blick auf die visuelle Rezeption der Bewegungen. Die Fotoausstellung umfasst vier Schwerpunkte:

  1. Proteste von Ende-Gelände gegen den Braunkohletagebau (2015 – 2022)
  2. Besetzung und Räumung Hambacher Forst (2018)
  3. Protest gegen die A 49 und Besetzung Dannenröder Wald (2020)
  4. Zerstörung des Ortes Lützerath im Rheinland (2021 – 2023)

Im Anschluss an die Anti-Atom-Bewegung entwickelte sich ab 2015 eine neue Klimabewegung, welche den Abbau von Kohle zur Energiegewinnung in Frage stellte. Mit spektakulären Massenaktionen des zivilen Ungehorsams, bei denen Braunkohletagebaue und Wälder besetzt wurden, rückten sie den Kohleausstieg ins öffentliche Bewusstsein. Tim Wagner wurde zu einem solidarischen Begleiter dieser Bewegung und versuchte Ihre Aktionen fotografisch zu dokumentieren. So entstand ein umfangreiches Fotoarchiv – eine Bildersammlung der Bewegung. Wagner hat eine Wanderausstellung zusammengefasst, die eine Rückschau auf die Proteste bietet, die erfolgreich zum Kohleausstieg beigetragen und zudem gesellschaftliche Veränderungen angestoßen haben.

Der Vortrag und die Ausstellung sind Teil der Veranstaltungsreihe „1000 widerständige Orte“.

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