Überfall auf die Sowjetunion 1941 und sowjetische Zwangsarbeiter*innen in Hiltrup
Am 22. Juni diesen Jahres jährt sich zum 80. Mal der Überfall des Deutschen Reiches auf die Sowjetunion. „Der Überfall und die anschließende Besatzung brachten unermessliche Gewalt und unendliches Leid über das Land. Im Zweiten Weltkrieg starben ca. 27 Millionen Bürger*innen der Sowjetunion. Im offiziellen Gedenken in Deutschland spielt dieses Ereignis oftmals keine sehr prominente Rolle. Noch weniger bekannt ist, dass seit 1943 Tausende Männer, Frauen und Kinder als Zwangsarbeiter*innen nach Deutschland verschleppt wurden – auch nach Hiltrup. Im Wäldchen zwischen Kanal und Hiltrup-Ost standen Bunker und das Zwangsarbeiterlager „Waldfrieden“, in dem es heute einen Gedenkstein sowie einige Überreste der Bunker und drei Infotafeln gibt. Mit einem Gedenken an die Kriegstoten und Zwangsarbeiter*innen in Hiltrup wollen wir an den 80. Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion erinnern“, schreibt pax christi Münster, die katholische Friedensbewegung im hiesigen Bistum, auf ihrer Webseite.
Erinnerungsrundgang in Hiltrup
Gemeinsam mit der Pfarrei St. Clemens Hiltrup-Amelsbüren, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN/BdA) und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. soll am Dienstag, dem Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion, mit einem Rundgang an die Opfer erinnert werden. Er beginnt um 16 Uhr vor dem Eingang des Alten Friedhofs in Hiltrup (Friedhofstraße 21).
Kaplan Andreas Britzwein wird den Gang an der Ehrenmalanlage eröffnen, bevor Detlef Lorber vom VVN/BDA etwas zur Geschichte des Überfalls auf die Sowjetunion 1941 berichtet. Im Anschluss wird Jens Effkemann vom Volksbund eine Einführung zu den Kriegsgräbern auf dem Friedhof geben. Der Gang setzt sich über eine Station an der Christuskirche in der Hülsebrockstraße fort, vor der Stefan Leibold von pax christi einige Gedanken über die bleibende Mahnung des Krieges formuliert. Im Wäldchen in Hiltrup-Ost wird der VVN/BdA über die Geschichte des Lagers „Waldfrieden“ berichten, es gibt die Möglichkeit, das Gebiet zu erkunden und über Aspekte des Themas zu sprechen.
Drewermann spricht in der Überwasserkirche
Am gleichen Tag um 19 Uhr wird auf Einladung des Diözesanverbandes pax christi im Bistum Münster Eugen Drewermann in der Überwasserkirche zum Thema „Russland – Wege zum Frieden“ sprechen.
In Erinnerung an die mehr als 27 Millionen Todesopfer in Russland, der Ukraine und Belarus spricht der Theologe und Psychoanalytiker Eugen Drewermann zum Thema „Wege zum Frieden“. Interessierte haben die Möglichkeit, nach dem Vortrag mit ihm ins Gespräch zu kommen.
Pax christi bittet Interessierte sich per Email (muenster@paxchristi.de) unter Angabe der Adresse und Telefonnummer anzumelden. In der Überwasserkirche finden unter Einhaltung der Coronaschutzverordnung bis zu 150 Personen Platz.